WAR AND JUSTICE

10.12.2024 19:30

Veranstalter / Text: Weitwinkel-Kommunales Kino Singen e.V.

ZUM TAG DER MENSCHENRECHTE (10.12.): GESCHICHTE & GEGENWART DES  ICC

Zum UN-Tag der Menschenrechte (10. Dez.) in Kooperation mit AMNESTY INTERNATIONAL Regionalgruppe Singen/Radolfzell | Mit einem Infostand, einem Statement von AI sowie Petitionen- und 'Brief'-Aktionen von AI (www.amnesty.de) |

● One future award - Lobende Erwähnung – 40. Filmfest München 2023
“Das größte Kriegsverbrechen ist der Krieg selbst.“_(Benjamin B. Ferencz/1920–2023)
„Krieg und Gerechtigkeit/Rechtsverfahren“: mit einem 'antagonistischen' Titel schildert der Dokumentarfilm von Marcus Vetter und Michele Gentile die 25-jährige Geschichte des 2002 installierten Internationalen Strafgerichtshofs (ICC bzw. IStGH) und dessen international legitimierte Mission, schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord, Kriegsverbrechen und Angriffskriege juristisch zu ahnden und Opferschutz zu gewährleisten, wenn Statten nicht handeln. Der Film spannt mit Archivbildern den Bogen von den Nürnberger Prozessen im Gerichtssaal 600 nach Ende des 2. Weltkriegs bis in die Gegenwart und beleuchtet die Arbeit und Ansichten seiner drei zentralen Protagonisten. Benjamin Ferencz (*1920-†2023), seinerzeit jüngster US-Chefankläger im Nürnberger ' Einsatzgruppen-Prozess', führt zu den Anfängen internationaler Strafgerichtsbarkeit und benennt deren grundsätzliche Fragen. Als 'verbindendem 'Erzähler' folgt der Film insbesondere dem Argentinier Luis Moreno Ocampo - 2003 zum ersten Chefankläger des ICC ernannt und 9 Jahre im Amt - in Zeitsprüngen und Rückblenden um die Welt bei seiner Verfolgung von Vergehen in verschiedensten kriegerischen Konflikten (Kongo, Libyen, Palästina) – und seinem aktuellen Engagement gegen Kriege. Auch seine Bemühungen um kommunikative Unterstützung durch Botschafter-Personen der Kulturprominenz werden thematisiert. Der Film ist eine aktualisierte Fassung von Vetters/Gentiles Doku THE COURT/DER CHEFANKLÄGER (2013), die teilweise auch jüngere Entwicklungen (Angriffskrieg gegen die Ukraine, kriegerische Konflikte im Nahen Osten) einschließt, somit auch jüngste Aktivitäten des seit 6/2021 aktuellen Chefanklägers, dem Briten Karim Khan (Nachfolger von Fatou Bensouda, die ab 6/2012 Chefanklägerin des ICC war). Ein Film, der sowohl die Notwendigkeit einer sanktionierenden juristischen Institution gegen Kriegsverbrechen (und damit auch zur komplexen Durchsetzung von internationalem Völkerrecht und Frieden, gegen Angriffskriege), wie auch deren offensichtlich noch bestehende Struktur- und juristische Wirkungsgrenzen vermittelt. So hat der ICC nur in 116 Ländern ein Mandat, Staaten wie Russland, die USA, China und Indien erkennen ihn nicht an - mit Folgen für die im Film benannte, bleibende Frage: "Kann die Justiz den Krieg als Mittel zur Konfliktlösung ersetzen“?
Regisseur Marcus Vetter (*1967, Stuttgart) begann nach seinem Studium der  Medienwissenschaft/-praxis in Tübingen mit Auslandsaufenthalten beim SWR und arbeitet bis heute als Redakteur für den TV-Sender der ARD. Ab 1997 realisierte er eigene Dok-Filme (oft in Co-Regie) und wurde mehrfach mir dem Grimmepreis ausgezeichnet, u.a. für die TV-Doku DER TUNNEL (1999). Bekannt wurde er vor allem durch seinen Kinodokumentarfilm DAS HERZ VON JENIN (2009), für den er den Deutschen Filmpreis 2010 erhielt. Zuletzt kamen DAS FORUM (2018-19), über den Leiter und die Ambivalenzen des Davoser Weltwirtschaftsforums, DAS VERSPRECHEN (2012-14), über den in den USA verurteilen Jens Söring, und THE FORECASTER (2015) ins deutsche Kino.

„Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Frieden.“_(arte tv)
"Der hochaktuelle Film, in dem auch der Ukrainekrieg zum Thema wird, (...) lotet die juristischen Schwierigkeiten des ICC und seine Grenzen im Detail aus."_(filmdienst.de)
“Die Fülle an bereits um 2012 entstandenem und neuem Material sowie Anknüpfungen zu den aktuellen Konflikten und Fragestellungen können Dramaturgie und Montage des Films leider nicht ganz bändigen, dennoch vermittelt sich die Bedeutung der Arbeit des ICC ebenso wie die immensen Herausforderungen.
[Er]) bietet erhellende Einblicke in die Herausforderungen und Komplexitäten des Versuchs, nicht nur Verbrechen in Kriegen, sondern auch das Verbrechen des Angriffskrieges zu ahnden.“_(epd-film) "War and Justice“ setzt sich mit der Geschichte des Internationalen Gerichtshofs auseinander. Das ist als Thema spannend, schlägt den Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Auch wenn manche Punkte sicher hätten vertieft werden können, lohnt sich der Dokumentarfilm als Bestandsaufnahme und Diskussionsgrundlage.“_(filmrezensionen.de)

Deutschland 2023 | dokumentarische Form | Regie/Buch/Kamera: Marcus Vetter / Michele Gentile; Co-Kamera: Chrstian Haardt/Georg Zengerling; Montage: Marcus Vetter; Musik: Jens Ole/Sven Kaiser; ProduzentInnen: Derek Britt/Anita Elsani/Ulf Meyer/M Vetter; Mitwirkende: Benjamin Ferencz (1920-2023), Luis Moreno Ocampo ('Erzähler'), Fatou Bensouda, Karim Khan, Angelina Jolie, u.a. ; | DCP/1:1.85 | Farbe | DD 5.1 | Pädagogische Empfehlung filmdienst.de: 'sehenswert ab 14 J.' | OmdU (div. Sprachen/dtsch. UT); FSK: (-)keine= ab 18 J. | 90Min. | Hinweis: der Film hat keine FSK-Prüfung/keine Deskriptoren-Angaben. Angabe der ARD (Insert, TV-Fassung): “In diesem Film geht es um Kriegsverbrechen. Er enthält Darstellungen von Gewalt.“

EP: € 5.00
Mitglieder: € 3.00

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